Die typische ungarische Puszta, wie sie auf zahlreichen Gemälden der romantischen Epoche dargestellt wurde – weiter Horizont, hoch aufragende Ziehbrunnen, Pferde-, Rinder-und Schafherden, Hirten in malerischer Tracht – diese Bilder bieten sich dem Besucher heute noch in dem mehr als 11.000 Hektar grossen Nationalpark-Teilgebiet Apajpuszta, südlich und nördlich von Kunszentmiklós.
Salztolerante Arten auf natronhaltigem Boden sind die Weidegräser. In weiten, den Besuchern unzugänglichen, streng geschützten Gebietsteilen lebt die scheue Grosstrappe, der grösste Landvogel Europas.
Nahe dem Dorf Apaj, an der nach Osten abzweigenden, die Puszta querenden Asphaltstrasse, wurden ausgetrocknete Teichbecken durch Wasserzuführung renaturiert. Im Schilf brüten Reiher, u.a die Grosse Rohrdommel; allerlei Wasser – und Watvögel bevölkern nun das Gebiet. Für Besucher wurde ein Naturerlebnispfad, der „Rohrdommel”- Pfad, auf dem Damm und zwei Beobachtungstürme errichtet. Mehrsprachige Tafeln weisen auf die charakteristischen Tier- und Pflanzengemeinschaften hin. In der angrenzenden Puszta weidet eine grosse Graurinderherde.
Virágh-Kúria Museum
Im Ort Kunszentmiklós kann sich der natur- und heimatkundlich Interessierte über die Pflanzen– und Tierwelt der Puszta, das Hirtenleben und die Geschichte der Region, anhand der zahlreichen Exponate des im alten Herrenhaus „Virágh Kuria” untergebrachten Museums irformieren.
Diese natur- und volkskundliche Ausstellung ist geöffnet von 15. Juni bis 31. August Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, und Samstag von 9 bis 13 Uhr.
vom 1. September bis 14. Juni Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr.
Adresse:6090 Kunszentmiklós, Kossuth tér 1. , Tel. (+36) -76-351 271
KELEMEN-SZÉK - ALKALISEE BEI FÜLÖPSZÁLLÁS
Im Westteil des Donau -Theiss - Zwischenstomlandes erstreckt sich, parallel zum Lauf der Donau, eine etwa 80 km lange Kette ökologisch wertvoller und daher geschützter Lebensräume auf Alkaliböden: Ausgedehnte, traditionell extensiv beweidete Grasländer und flache im Sommer meist austrocknende Alkaliseen.
Das sind neben den beiden Pusztagebieten Apaj und Mikla die Seen westlich der Orte Szabadszállás und Fülöpszállás. Einer davon u. zw. der flächenmässig grösste, ist der Kelemen-szék, an dem auch für Besucher Beobachtungseinrichtungen geschaffen wurden.
Die Vegetation der alkalischen Grassteppen, die rund um den Kelemen szék und östlich den kleineren Fehér-szék die Ufer säumt, ist geprägt von salzliebenden bzw. salztoleranten Arten, wie Salzkresse, Salzaster und Salzwermut, um nur einige zu nennen.
Die flachen Alkaliseen sind Brutplätze seltener Watvögel (Limikolen), wie Säbelschnäbler, Stelzenläufer und Seeregenpfeifer. Zur Zugzeit sind die Seen Rastplatz durchziehender Limikolenarten sowie tausender Gänse - und Entenvögel.
Die Besucher erreichen den Kelemen-szék von Kecskemét kommend auf der Hauptstrasse 52. Einige hundert Meter vor dem Restaurant „Kígyósi Tscharda” (grosser Parkplatz) am Hauptkanal. Vom hölzernen Aussichtsturm neben der Tanya überblickt man den See und seine Uferbereiche. Auf einem das Seeufer begleitenden Damm erreicht man eine überdachte Vogelbeobachtungsplattform.
Gebietsbesuch nur für organisierten Gruppen! Vorherige Anmeldung erwünscht!
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