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Kleine Ökologie
Von den mehr als 3100 in Ungarn vorkommenden Blüten-und Farnpflanzen wurden 1311 Blütenpflanzenarten - davon nur 405 "Allerweltsbürger" - im Nationalpark Kiskunság nachgewiesen. Von den 42.000 ungarischen Tierarten (Insekten inbegriffen) kommen im Nationalpark 9000 vor. Für den Naturschutz von Bedeutung sind vor allem die "Endemismen", also die nur in einem engeren Gebiet vorkommenden Arten, meist nacheiszeitliche Relikte und pontisch-pannonische Arten.
In den Teilgebieten des Nationalparks und den ihm verwaltungsmässig zugehörigen Natur- und Landschaftsschutzgebieten stehen im wesentlichen folgende naturnahe Lebensräume, mit einer jeweils typischen Vegetation und Tierwelt, unter Schutz:
- Die Auwälder und Feuchtwiesen an der Theiss mit Weiden und Pappeln in der Weichholzau, Stieleichen, Eschen und Ulmen in der Hartholzau und Erlen in tieferen Mulden.
- Die alkalischen Böden mit salztoleranten Arten pannonischer Steppenvegetation und steppenbewohnenden Tierarten, insbesondere in den Pusztagebieten von Apaj, Bugac, Mikla und Pusztaszer.
- Die flachen Alkaliseen bei Fülöpszállás und Szabadszállás (Kelemen-szék, Zab-szék und Kisréti-tó), Reste ehemaliger Mäander der Ur-Donau, heute gespeist von Grund- und Sickerwasser sowie Niederschlägen. Eine Sonderstellung unter diesen Stillgewässern nimmt der stark verschilfte Kolon-See bei Izsák mit den ihn ungebenden Feuchtwiesen und alten Baumbeständen ein.
- Die im Sanddünengebiet von Fülöpháza gelegenen Seen, wie z.B. der Kondor-tó, bis Ende der 70-er Jahre ganzjährig wasserführend, sind heute nur nach besonders niederschlagsreichen Wintermonaten wie 1999/2000, wasserbedeckt.
- Die Sandsteppengebiete und offenen Dünen bei Fülöpháza, in Bugac-Bócsa, bei Orgovány und Kéleshalom. Die Anpassung der hier vorkommenden Pflanzen- und Tiergemeinschaften, insbesondere jener aus dem Reich der Insekten, sind Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen an diesen Extremstandorten.
- Einige ausgedehnte Fischteichkomplexe im Südteil des Zwischenstromlandes mit den sie umgebenden extensiv genutzten Weidegebieten als Lebensraum und Rastplatz einer arten- und individuenreichen Vogelwelt (Péteri-tó, Fehér-tó, Csaj-tó).
NATIONALPARK KISKUNSÁG
Der seit 1975 bestehende Nationalpark Kiskunság erstreckt sich mit seinen 9 Teilgebieten über eine Fläche von insgesamt 53 000 Hektar. Er wird geprägt durch verschiedenartige Lebensräume: Sand-, Moor-, Au- und Alkaliböden weisen jeweils einzigartige Vegetations- und Faunenelemente auf. Obgleich besonders sensible Gebiete aus Naturschutzgründen für Besucher gesperrt werden mussten, sind etliche charakteristische Nationalparkteile für den Besuch frei gegeben. Hier gibt es auch Beobachtungsplätze, wie Aussichtswarten und überdachte Beobachtungsplattformen.
Im folgenden stellen wir Ihnen die besuchbaren Teile des Nationalparks vor und bitten zugleich, die notwendigen Anordnungen zur Besucherlenkung zu beachten. In diesem Sinne seien Sie im Nationalpark Kiskunság herzlich willkommen!
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